Joan Cortés · Ple al buit

Die Suche nach verschiedenen Formen der Schönheit begleitet Joan Cortés auf seiner unermüdlichen Reise durch Kunst und Leben. Inmitten einer Ära des Exzesses und der visuellen Vulgarität, der grellen Farben und unmöglichen Manieren steht Cortés aufrecht da, blickt woanders hin und bewegt sich in andere Richtungen vorwärts. Ein Künstler, der gegen den Strom schwimmt und eine einfache und kraftvolle Ästhetik erreicht, eine schlichte Schönheit, die am schwierigsten zu finden ist. Cortés' Werk ist eine anstrengende, komplexe Aufgabe, eine endlose Arbeit voller Erfolge und Misserfolge, die uns ein gemeinsames Gut beschert: Skulpturen und Gravuren - die fast Skulpturen sind -, die versuchen, die Essenz jener Schönheit zu erreichen, die keine Zeit, keinen Raum und keinen Ort hat oder vielleicht alles enthält, eine zeitlose Schönheit,
eine Schönheit, die immer da ist.

In dieser als Installation konzipierten Ausstellung für den neuen zeitgenössischen Kunstraum COR schlägt Cortés zwei unterschiedliche Forschungslinien vor. Einerseits das Gemeinsame in seinem Werk, das uns durch eine exquisite Abstraktion organischer Formen und außerordentliche Schönheit herausfordert, Skulpturen und grafische Arbeiten, die sich auf den Körper, das Sein, auf Sex beziehen, Stücke, die zu schweben scheinen, andere, die das Ergebnis einer taxonomischen Zergliederung oder einer aufmerksamen mikroskopischen Beobachtung sein könnten, Werke, die durch ein weises Weiß, ein rötliches Rosa und ein strenges Schwarz erklärt werden, die unsere Aufmerksamkeit auf jene suggestiven Formen lenken lassen, die an den erhabensten Brancusi und den zartesten Pevsner erinnern.

Die andere hier vorgestellte Forschungslinie ist eine Suche materiellerer, ausdrucksstärkerer und atavistischer Natur. Es geht um Stücke, die mit Zuflucht, Höhlen, der Orographie der Erde und allem, was von Hand gefertigt wurde, zwischen Skulpturen und Ausgrabungen zu tun haben, die sich aber auch auf den menschlichen Einfallsreichtum und seine Utopien, auf die afrikanische Architekturtradition und die persischen konstruktiven Rätsel beziehen, auf alles, was mit unserer Geschichte zu tun hat und uns als Menschen definiert, auf alles, was mit unserer ständigen und unersättlichen Suche nach den wesentlichen Formen der Schönheit zusammenhängt.